Kurzgeschichten gesucht!
11. Juni 2022„Unable are the Loved to die For Love is Immortality.“
4. Oktober 2022ein Bericht von Jenny Florstedt
Dass der Haussegen in der WG Holmes/Watson schief hängt, ist sofort spürbar. Holmes (Tobias Amoriello) hat offenbar mehrere lethargische Tage hinter sich (während dieser Watson (Benjamin Vinnen) sich mit zunehmender Gereiztheit allein um das WG-Leben kümmern musste) und hat nicht einmal mitbekommen, dass Mrs. Hudson aus persönlichen Gründen um Urlaub gebeten hat und nun ein niederländischer Koch namens Joris sie vertritt. Dass sich offenbar ein Schlagzeuger (Clemens Litschko) mit im Zimmer befindet, der das Geschehen musikalisch begleitet, ist auch nicht hilfreich. Jedenfalls eskaliert der Streit in Holmes’ Erklärung, er habe die Nase voll und höre auf. Das wiederum bringt Watson auf die Palme, der sich der Menschheit und besonders Holmes’ Klienten verpflichtet fühlt.
In diese Konstellation platzt nun Professor Jane Moriarty (Anna-Lena Zühlke), der/die durch den überraschenden Geschlechterwechsel den Herren einiges an Flexibilität abverlangt, sowie eine Klientin (Alida Bohnen), eine leider nur deutsch sprechende Opernsängerin aus Leipzig. (Wie das Übersetzungsthema im Rahmen einer deutschsprachige Aufführung umgesetzt wird, ist ebenso witzig wie geschickt.)
Mehr Personen sind es nicht, die dieses wunderbare Stück im Rahmen des Sommertheaterprogramm des Leipziger „Theater der jungen Welt“ auf der Bühne im Robert-Koch-Park bestreiten. Blitzschnelle verbale Gefechte, musikalische Duelle und natürlich brillante Deduktionen machen die knapp anderthalbstündige Aufführung zu einem reinen Vergnügen.
Trailer unter: https://www.facebook.com/watch/?v=422151463143137