Kurzgeschichten gesucht!
12. März 2023A Haunting in Venice
10. Oktober 2023Beitrag von Sarah Lutter
Bekanntlich ist „nichts trügerischer als eine offenkundige Tatsache“.
Und damit lehne ich mich sehr weit aus dem berühmten Fenster, wenn ich sage, dass jeder Sherlock Holmes Fan – und damit meine ich wirklich jeden – eine Geschichte für den Meister aller Detektive im Kopf hat. Dabei denke ich nicht an die Werke von Sir Arthur Conan Doyle und auch nicht die mal mehr, mal weniger bekannten Pastiches. Nein, jeder Sherlock Holmes Fan hat diese eine Geschichte im Kopf, die er selbst schreiben möchte. Nur leider schreiben die Wenigsten die Geschichte nieder und noch weniger haben das Glück, dass der eigene Fall gedruckt wird.
Ich habe dieses Glück.
Vor knapp zwei Jahren trat Christoph Grimm mit dem Gedanken einer neuen, klassischen Sherlock Holmes Anthologie an mich heran. Bis zu diesem Tag hatte ich kaum fünf verschiedene Erzählungen verfasst und nichts veröffentlicht. Der ursprüngliche Gedanke war, dass ich mit meinen Rezensionen das Projekt begleiten und immer wieder vorstellen sollte. Doch nach vielen Gesprächen kam die Frage, die meine bisherigen Gedanken auf den Kopf stellten: „Kannst du dir vorstellen, die Anthologie mit mir zusammen herauszugeben und eine eigene Geschichte zu schreiben?“
Da war er wieder dieser Gedanke: Der eigene Sherlock Holmes Fall in einem Buch. Und was ist alles in den letzten zwei Jahren passiert:
Die Anthologie wurde ausgeschrieben, wir bekamen unglaubliche 87 Einsendungen und haben uns die unterschiedlichsten – neuen – Fälle für den Meisterdetektiv durchgelesen. Zeitweise waren sie sehr klassisch, andere hatten einen modernen Esprit. Doch wie wählt man die Geschichten aus?
Denn es ist ebenfalls klar, dass nicht jede Sherlock Holmes Geschichte den eigenen Geschmack trifft. Das ist schon bei Sir Arthur Conan Doyle der Fall und auch bei den moderneren Pastiches treffen bei zwei Menschen schon zwei verschiedene Meinungen aufeinander.
Zu nah an Doyle wirkt es wie ein schlechter Abklatsch, zu weit entfernt wäre es Etikettenschwindel. Und doch fügt es sich gerade hier recht schnell beisammen. Eine gemeinsame Basis an Geschichten war schnell gefunden und im Anschluss ging es darum, die eigenen Lieblinge in der Anthologie unterzubringen. (Und natürlich verrate ich hier nicht, welche meine Lieblinge sind, vielleicht weiß es Holmes selbst am besten).
In Zusammenarbeit mit der Verlegerin und dem Grafiker kam nach der Geschichtenauswahl eine der wichtigsten Entscheidung: Wie soll das Cover aussehen, denn sind wir mal ehrlich, die Geschichten können noch so gut sein, wenn das Cover nicht anspricht, kauft keiner das Buch.
Doch auch hier wirkte es, als ob Holmes uns bei dem Projekt über die Schulter schaute und neben dem griffigen und mehrdeutigen Titel schützend seine Hand über das Projekt hielt.
Zwei Jahre sind nun vorbei. Viel Arbeit und Herzblut haben Christoph Grimm und ich neben der Verlegerin Jana Hoffhenke und den Autorinnen und Autoren in das Projekt gesteckt. Trotzdem sind gerade die letzten Tage für mich surreal: Den Probedruck und den eigenen Namen bei Amazon gelistet zu sehen, erfüllt mich so sehr mit Stolz, wie es sich nur andere Wortschmiede vorstellen können.
Und darum genug der langen Worte: Das Buch ist jetzt fertig und wir hoffen, dass es Sir Arthur Conan Doyle gerecht wird und seine Leserschaft findet Folgende Autorinnen und Autoren geben sich und Sir Arthur Conan Doyle in „En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ die Ehre: Christoph Heiden, Jürgen Bärbig, Christian Endres, Regine D. Ritter, Richard Fliegenbauer, M. W. Ludwig, Norbert Schäfer, Jens Arne Klingsöhr, Detlef Klewer, Wolfgang Kemmer, Tanja Brink, Kai Bößneck, Monika Grasl, Anke Elsner, Alexander Klymchuk. Sowie die Herausgeber: Sarah Lutter, Christoph Grimm
- Anthologie, Krimi / Sherlock-Holmes-Pastiches
- Burgenwelt Verlag, Mai 2023
- ISBN TB: 978-3-943531-98-5
- Seitenzahl TB: 384
- Preis TB: 16,00 €
- auch als E-Book erhältlich (ISBN E-Book: 978-3-943531-99-2)